Jungdeutscher Orden

Symbol des Jungdeutschen Ordens

Der Jungdeutsche Orden, abgekürzt Jungdo, war zeitweise der größte nationalliberale Verband in der Zeit der Weimarer Republik, der sich durch sein staatspolitisches Ziel, seine Organisation sowie durch sein Brauchtum, das sich an den historischen Deutschen Orden anlehnte, von anderen politischen Organisationen unterschied. Er war aus einem Freikorps hervorgegangen. Die Organisation des Ordens ähnelte der Struktur mittelalterlicher Ritterorden. So wurde der Vorsitzende des Ordens als „Hochmeister“[1] oder „Großmeister“ und die Landesverbände als „Balleien“ bezeichnet, die Ortsgruppen nannten sich „Bruderschaften“.

Die Jugendorganisation des Jungdeutschen Ordens, die Jungdeutsche Jugend, kann als bündischer Jugendverband bezeichnet werden. Der Orden hatte zeitweise mehrere Tausend Mitglieder, die überwiegend dem Mittelstand angehörten. Er war antisemitisch und elitär, aber nicht monarchistisch und für die Versöhnung mit Frankreich. Seine historische Bekanntheit erlangte er durch den kurzfristigen Zusammenschluss mit der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei zur Deutschen Staatspartei im Jahr 1930.

  1. Wolfgang Benz: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. Walter de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027878-1, S. 343–344 (books.google.de).

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